Rohbau: Keller
Oft stellen Bauherren zu Beginn die Frage: Keller oder Bodenplatte? Für den Keller spricht die erweiterte Netto-Nutzfläche in einem Haus und die das Haus umgebende Grundstücksfläche bleibt somit erhalten.
Immobilienmakler bestätigen, dass sich ein Keller positiv auf den Wiederverkaufswert auswirkt. Unterkellerte Häuser lassen sich leichter verkaufen und erzielen einen deutlich höheren Preis als Eigenheime, bei denen auf einen Keller verzichtet wurde. Laut einer Studie des Instituts für Bauforschung (Hannover, 2016) bietet ein Keller in einem freistehenden Einfamilienhaus für rund 20.000 Euro Mehrkosten etwa 100 m² mehr Nutzfläche gegenüber einem Haus mit lediglich einer Bodenplatte. Das sind aber nur zwei Argumente von vielen.
Aber eigentlich bauen die meisten Bauherren ja für sich selbst: Und auf lange Sicht gesehen steckt im Untergeschoss für wenig Geld enormes Potential, vor allem als Raumreserve. Ob Werken, Feiern, Wellnessen – der Keller eignet sich hervorragend als Freizeitraum.
Genau deswegen ist es so wichtig, ihn in der Planung zu berücksichtigen und ohne wesentliche Mehrkosten für passende Anschlüsse und die richtige Dämmung zu sorgen. Dazu eignen sich z.B. Zwischenwände aus Ziegel – sie dämmen gut und sind leicht zu bearbeiten.
Und wenn die Zwischendecke richtig gedämmt ist, spart das nicht nur Energie, sondern ermöglicht vielleicht sogar einen Raum für Klavierübungsstunden oder Tanzsessions im untersten Stock. Der Schallschutz ist gerade bei Reihen- und Doppelhäusern unbedingt mitzubedenken, da selbst bei Haustrennwänden mit getrennten Fundamenten der Schallschutz ohne Keller oft nicht ausreicht.
Messungen haben ergeben, dass dieser in den oberen Etagen etwa 3 bis 5 dB schlechter ist, als bei einem Haus mit Keller. Das bedeutet mehr als eine Halbierung des Schallschutzes. Der Ärger mit dem Nachbarn ist somit leider oft vorprogrammiert und eine nachträgliche Verbesserung kaum oder nur mit Verlust an Wohnfläche möglich.
Ebenso dürfen genügend Fenster, Steckdosen und Lichtschalter nicht fehlen. Falls der Keller dann später umgebaut wird, erspart man sich Arbeit und Kosten.
Ein weiterer Punkt ist der entsprechende Wasserschutz. Wer nicht von Anfang an die Außenwand des Kellers vor Feuchtigkeit schützt, kann mit Schimmel, einem feuchten Mauerwerk oder bröckelndem Putz eine unangenehme Überraschung erleben. Vorbeugend muss vor allem auch in der kalten Jahreszeit darauf geachtet werden, den Rohbau winterfest zu machen.
Hier ist professionelle Beratung gefragt – wer seinen Keller schützen will, kann den QUESTER Profi zu den unterschiedlichen Arten von Wassereinbrüchen befragen und sich nützliche Tipps holen.
Übrigens: Im Winter speichert die große Masse des Kellers die Wärme besser als oberirdische Räume, denn das umschließende Erdreich ist deutlich wärmer als die kalte Außenluft. In der Niedrigenergiebauweise können dadurch bis zu 9 % des Heizwärmebedarfs eingespart werden.
Im Sommer senken Keller den Energieverbauch, denn ein gut gedämmter Keller wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Er leitet die Wärme des Hauses ab und verhindert so ein allzu schnelles Aufheizen.
Das niedrigere Energieverbrauch freut die Umwelt und schont das Haushalts-Budget.
Quelle: betonmarketing.at