Tiefbau: Schachtsysteme

Schächte ermöglichen den Zugang zu unterirdisch verlegten Versorgungsleitungen (Strom, Gas, Wasser, Telefon, Kabel, Internet etc.) oder Abwasserkanälen. Der Durchmesser der Schächte ist so ausgelegt, dass ein Mensch in die Tiefe hinabsteigen kann, um dort Kontroll-, Wartungs- oder Reinigungsarbeiten durchzuführen. Die Schächte selbst werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt und bieten verschiedene Vorteile.

 

Durch ihre dynamische Belastbarkeit halten Kunststoffschächte problemlos Erschütterungen stand. Ihre hohe Materialqualität, die optimale Ausgewogenheit zwischen hoher Steifigkeit und Schlagzähigkeit und das geringe Gewicht machen sie zu einer beliebten Wahl bei der Materialverlegung. Zudem halten sie hohen Temperaturen stand und müssen kaum saniert werden. Eine Alternative zu Schächten aus Kunststoff sind Betonschächte. Diese sind absolut stoßfest, robust und lassen sich selbst bei stark lehmigem Boden unproblematisch verfüllen. Wenn in die Tiefe gegangen werden kann, sind größere Gruben mit Betonschächten auch preislich deutlich günstiger.

 

Schachtabdeckungen: Typen und Materialien

Die meisten Abdeckungen werden regelmäßig begangen oder sogar von Autos oder schweren Lastkraftwägen befahren. Damit sie den jeweiligen Einsatzzweck erfüllen, müssen sie belastbar genug sein. Um dies sicherzustellen, gibt es unterschiedlich stabile Schachtabdeckungen, die in Belastungsklassen unterteilt sind. In der Regel bestehen Schachtabdeckungen aus zwei Teilen: einem Rahmen, der auf dem Schacht aufliegt und in den Straßen- oder Gehwegbelag eingebettet wird, und einem abnehmbaren Deckel.

Eine häufige Variante ist der metallische Deckel kombiniert mit einem Rahmen aus Metall und Beton. Das traditionelle, bis heute am meisten verwendete Material für den Deckel ist Gusseisen. Weitere Materialien für Abdeckungen sind Stahl, Edelstahl und Aluminium, diese sind aber weniger verbreitet. Beim Einbau von Schächten auf Asphaltstraßen kommen oft spezielle, einwalzbare Schachtabdeckungen zum Einsatz. Üblicherweise bestehen Deckel und Rahmen komplett aus Metall. Das Besondere an diesen Abdeckungen ist, dass man sie nicht direkt auf den Schachtkopf aufsetzt, sondern stattdessen oberflächenbündig in den Straßenbelag einwalzt oder rüttelt.

Was die Form angeht, stehen sowohl runde als auch rechteckige Schachtabdeckungen zur Verfügung. Rechteckige Schächte findet man öfter auf Industrieflächen oder bei Telekommunikationsleitungen, runde Schächte sind vor allem im Straßenbau die gängigsten. Viele Schachtabdeckungen haben Lüftungsöffnungen im Deckel. Ein Beispiel dafür sind jene, die zu Abwasserkanälen führen, bei denen Be- und Entlüftung unbedingt notwendig ist. So können die dort entstandenen leicht aggressiven Dämpfe, die zur Beschädigung an Rohrleitungen führen können, entweichen. Geeignete Öffnungen im Deckel minimieren Schäden wie zum Beispiel die gefährliche Schwefelwasserstoffkorrosion.